*** Adolf Langenegger ***

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Albert

Langenegger

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Mathilde

Langenegger-Zigerlig

... Eltern von ...

Adolf

Langenegger

* Do, 1908-10-22
† Do, 1940-12-12

... verheiratet mit ...

...

 

 

 

 

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*** Report ***


Personalien

Name

Adolf Langenegger

Bürger von

Kriessern, Oberriet, SG

Geboren am

1908-10-22 in Kriessern, Oberriet, SG

Taufe am

1908-10-23 in Kriessern, Oberriet, SG
Taufpate: Hermann Langenegger
Taufpatin: M[aria] Zigerlig

Gestorben am

1940-12-12

Beruf(e)

Pater

Wohnort(e)

Kriessern, Oberriet, SG (1908); im argen Zipfel, Kriessern, Oberriet, SG


Eltern

Vater

Albert Langenegger (1878-05-16)

Mutter

Mathilde Langenegger-Zigerlig (1880-07-01)


Geboren um 17 Uhr. Getauft durch Pfarrer A. Hogg. Aufgewachsen im Argen Zipfel. Gefirmt am 23. April 1918. Taufbuch: 'sacerdos factus est' ("er wurde Priester") am 11. Juli 1935 in Schöneck-Beckenried. Siehe auch Personen in Oberriet.

 

Karte

 

Bericht

Den nächsten Glaubensboten für die manschurischen Steppen stellte Kriessern in der Person des P. Adolf Langenegger (1908-1940). Er zeigte alle guten Eigenschaften eines echten Rheintalers, war zäh und ausdauernd, zumal im Studium, das ihm gar nicht leicht fiel, war von einer erfrischenden Ehrlichkeit und Wahrheitsliebe und zeigte eine tiefe, wenn auch oft verborgene Frömmigkeit. 1935 zum Priester geweiht, fuhr er in der transsibirischen Bahn seinem Bestimmungsort entgegen. Nach Ergänzung seiner Theologiestudien und entsprechendem Sprachstudium war er seit 1936 auf verschiedenen Stationen als Vikar tätig, um sich allmählich auf den grösseren selbständigen Einsatz vorzubereiten. Als gleichsam das Ziel vor ihm stand, rief ihn Gott von seinem Posten ab, da er bei dem Bestreben nach dem paulinischen Grundsatz «allen alles zu sein», auch seine Gesundheit zu wenig geschont hatte. Und doch suchte er noch während seiner letzten schweren Herzkrankheit für eine fruchtbringende Zukunft vorzuarbeiten. «In dieser Zeit des vorläufigen 'Nichtstuns' von ca. einem halben Jahr», so schrieb er in einem seiner letzten Briefe von 1940, «will ich noch einiges für mich erarbeiten, damit der Karren wieder rutscht ...».

Pater Adolf Lanegnegger (1908-1940)

Quelle: Unser Rheintal (1967) p. 144: Pater Langenegger ist im Bild der 2. von links (hintere Reihe).

 

Pater Adolf Langenegger

1908 in Kriessern als ältester Sohn des Albert Langenegger (Vizenza Albert) geboren. Im Argen Zipfel wuchs er mit sieben Geschwistern auf und wurde frühzeitig zur Arbeit in Feld und Stall herangezogen. Schon in seinen Jugendjahren hatte ihm der göttliche Sämann den Keim des Priesterberufes in die Seele gelegt. Nach sieben Primarklassen besuchte er die Realschule in Altstätten, wo ihm Professor Good die ersten Lateinkenntnisse beibrachte. Adolf hatte dabei etliche Mühe, aber sein Lehrer ermunterte ihn zum Durchhalten.

Am Feste Maria Geburt 1924 trat er in Immensee in die zweite Klasse. Die Lateinschwierigkeiten wurden noch erschwert durch das grosse Heimweh. Oft sass Adolf in der Pause mit verweinten Augen im Studiensaal, wo ihn Präfekt P. Zarn zu trösten versuchte. Wehmütigen Blickes verfolgte er die gegen Zürich vorbeifahrenden Züge, mit dem Wunsche, bald damit heimfahren zu können. Schliesslich überstand er auch diese Prüfung, und mit seinem wohltuenden Gemüt war er den Mitstudenten bald ein treuherziger, lieber Kamerad, schlicht und aufrichtig, tief religiös, hatte Sinn für alles Gute und Schöne. In den Ferien aber sah man den Bauernbuben wieder glücklich an der Arbeit mit den Seinen.

Sein Wesen prägte ein beschaulicher Zug zum Betrachten, Hinhören, Meditieren, voll Sehnsucht nach dem Himmlischen, wie prädestiniert für den Zisterzienserorden. Aber der treue Berater Good riet ihm, auf dem begonnenen Wege zu bleiben. So trat er 1929 ins Noviziat der Gesellschaft Bethlehem in Wolhusen und studierte Philosophie und Theologie, mit Erfolg. Dem Notschrei der Mission folgend, entschloss er sich, in die Mandschurei, nach China, zu ziehen. Zuvor aber durfte er den Freudentag der Primiz im Heimatdorf, inmitten seiner glücklichen Eltern und Geschwister, feiern. Das Chinesische bedeutete harte Arbeit für den jungen Missionar, aber Pater Langenegger zeigte grossen Eifer und Ausdauer, besonders auch Vertrauen in die göttliche Vorsehung beim Kampfe gegen innere und äussere Schwierigkeiten. Mit ihm zogen Ende 1935 noch sechs Missionare frohgemut in den steinigen Acker der neuen Missionstätigkeit. Pater Adolf diente vorerst als Aushilfe bei verschiedenen Stationen und oblag dem weiteren Sprachstudium. 1937 feierte er die erste Weihnacht als Vikar in Lintien, worüber er berichtete: «Hier habe ich zum erstenmal allein Weihnachten gefeiert. Und es war schön! Am Hl. Abend habe ich 180 Beichten gehört und zwei hl. Messen gelesen. Um 9 Uhr war Hochamt, wobei ich die Hälfte des Chores sang, die andere Hälfte vertrat der Lehrer. Hier muss man alles können, und wenn man's, nicht kann, muss man's halt lernen.»

Als Missionar entfaltete er eine recht segensreiche Tätigkeit und war bei Missionaren und Chinesen durch sein frohes, warmherziges Wesen beliebt, getreu dem Grundsatz: Einfachheit, Aufrichtigkeit und Liebe zur Armut, um Christi und seiner Seele willen. Wegen der Grösse des von ihm zu betreuenden Gebietes lernte er «Töff» fahren. In seinem Eifer mutete er sich mehr zu, als es die Gesundheit erlaubte. Nach übergrosser Anstrengung bei einem Versehgang wurde er nach Weihnachten 1939 sterbenskrank. Herzklappenfehler und Herzerweiterung machten einen längeren Spitalaufenthalt in Tsitsikar notwendig. In seinem letzten Brief an einen Mitbruder schrieb er: «Ich habe mich nicht so recht erholt. Die Krankheit ist so stark geworden, dass ich nicht mehr an eine Heimreise zur Erholung denken kann, sondern vielmehr der Tod zu erwarten ist ...» Leider liess dieser nicht mehr lange auf sich warten. Am 12. Dezember 1939 wurde Pater Adolf Langenegger aus dieser Zeitlichkeit im jungen Alter von 32 Jahren und drei Monaten abberufen. Die Mission verlor in ihm einen seeleneifrigen Missionar, die Missionsgesellschaft Bethlehem ein treues Mitglied und wir Kriessner einen lieben Mitbürger, dessen wir stets ehrend gedenken wollen.

Pater Adolf Lanegnegger (1908-1940)

Quelle: [WL1979], p. 62

 

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Erstellt durch Daniel Stieger (letzte Aktualisierung: 20.03.2024)
Letzte Änderung der Daten: 2019-01-13
Quellen: Kriessern, Taufen 1842-1933
 
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