*** Ernst ("Hugo") Loher ***

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Johann Jakob (Jakob, "Wuhrmeisters", "Schiffmanns")

Loher

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Maria Katharina (Katharina)

Loher-Rohner

... Eltern von ...

Ernst ("Hugo")

Loher

* So, 1913-01-05
† So, 1980-04-13

... verheiratet mit ...

...

 

 

 

 

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*** Report ***


Personalien

Name

Ernst ("Hugo") Loher

Bürger von

Montlingen, Oberriet, SG

Geboren am

1913-01-05 in Montlingen, Oberriet, SG

Gestorben am

1980-04-13 in Uznach, SG

Beruf(e)

Kapuzinerpater

Wohnort(e)

Montlingen, Oberriet, SG (1913); Uznach, SG (1920)


Eltern

Vater

Johann Jakob (Jakob, "Wuhrmeisters", "Schiffmanns") Loher (1875-09-23 bis 1951-02-04)

Mutter

Maria Katharina (Katharina) Loher-Rohner (1874-04-04 bis 1962-08-07)

 

Karte

 

Als Klassenlehrer auf Schulreise

Das Foto ist anlässlich einer Schulreise der Sekundarschulklasse der Klosterschule Mariaburg in Näfels im Jahre 1962 entstanden. Pater Hugo war damals dort Klassenlehrer für Französisch und Turnen in den Jahren 1960 bis 1963.

Kapuzinerpater Hugo Loher (1913-1980)

Quelle: Alois Gmür, damaliger Schüler (mit freundlicher Genehmigung das Bild hier verwenden zu dürfen)

 

Nachruf

Am 17. April wurde auf dem Kapuzinerfriedhof in Näfels mit Pater Hugo Loher ein Ordensmann zu Grabe getragen, der als getreuer Nachfolger seines Vaters Franziskus in aller Stille und Bescheidenheit gelebt hat. Trotzdem aber arbeitete er in Schule und Seelsorge erfolgreich während vielen Jahren. Am offenen Grabe trauerten nicht nur seine Mitbrüder und Angehörigen, sondern auch viele Männer und Frauen aus den umliegenden Pfarreien, in denen der Verstorbene segensreich gewirkt hatte, vor allem auch zahlreiche ehemalige Schüler, die damit ihren Lehrer und Erzieher ehren wollten.

Als Sohn von Jakob und Katharina Loher-Rohner wurde Pater Hugo am 5. Januar 1913 in Montlingen geboren. In der hl. Taufe erhielt er den Namen Ernst. Drunten im Tänneli verbrachte er seine Jugendjahre mit fünf weiteren Geschwistern. Der talentierte Knabe durfte nach der Primarschulzeit ins Kollegium St. Antonius in Appenzell eintreten. Hier holte er sich die nötige Bildung für seine spätere Aufgabe. Hier arbeitete er in der Vollkraft seines Lebens aber auch während zehn Jahren als Lehrer am Gymnasium.

Kapuziner waren seine Lehrer. Sicher legten diese neben der Erlangung eines grossen Fachwissens auch den Samen für die spätere Berufung ihres Schülers. Schon früh entschloss sich Ernst Loher zu einem Leben im ungeteilten Dienst des Herrn. Damaligem Brauch gemäss trat der Jungmann schon vor Abschluss der Mittelschule, im Alter von erst zwanzig Jahren, in den Kapuzinerorden ein. Er erhielt dabei den Ordensnamen Hugo. Nach dem Noviziat auf dem Wesemlin bei Luzern schloss Frater Hugo in Stans seine Gymnasialbildung mit der Matura ab. Es folgte darauf die theologische Ausbildung in den ordenseigenen Seminarien in Sitten, Fribourg und Solothurn. Am 7. Juli 1940 wurde Pater Hugo zum Priester geweiht. Froh und dankbar feierte er in der Pfarrkirche in Montlingen die hl. Primiz. Darnach schloss er sein Theologiestudium ab. Nach Beendigung desselben teilten ihn seine Obern dem Kloster Rapperswil zu, wo er während drei Jahren in der allgemeinen Seelsorge tätig war.

Seine Ordensobern entdeckten jedoch sehr bald die pädagogische Begabung ihres Mitbruders. Sie setzten ihn daher auf den ihm bestens zusagenden Sektor der Jugenderziehung ein. Darin durfte er während 35 Jahren fruchtbar und erfolgreich tätig sein. Von 1944 bis 1948 war Pater Hugo Loher Lehrer und Präfekt am Kollegium St. Fidelis in Stans. Dieser Ort war ihm bestens vertraut, drückte er doch selber hier als Student einst die Schulbank. Montlingen war damals in diesem Lehrkörper sehr gut vertreten, denn seit vielen Jahren war auch Pater Alfred Benz, Schriiberes, dort Professor. Die Kapuziner führten in Appenzell eine landwirtschaftliche Berufsschule. Die Ordensobern beabsichtigten, den stämmigen Mitbruder Hugo, der in ländlicher Umgebung aufgewachsen und mit dem Bauernstand bestens vertraut war, als Lehrer dorthin zu versetzen. Sie schickten ihn daher an die ETH in Zürich, wo er das Agronomiestudium aufnahm. Dieses entsprach aber nicht seinem Geschmack und so gab er es nach dem bestens bestandenen Vordiplom wieder auf. In der Folge unterrichtete der Verstorbene dann während zehn Jahren im Kollegium Appenzell nahezu alle progymnasialen Fächer, vorwiegend aber naturwissenschaftlicher Richtung. Sein Spezialfach war das Turnen. Mit viel Begeisterung begleitete er jeweils die Studenten des Kollegiumturnvereins St. Antonius auf viele Turnfeste. Sieben Jahre lang hatte er zudem noch eine Abteilung des Internates als Präfekt zu betreuen. Er verstand es, eine stramme Disziplin zu fordern, verband diese Forderung jedoch mit väterlich gütigem Verständnis.

Anno 1959 kam Pater Hugo erstmals an die Klosterschule nach Näfels. Dieser Unterricht wurde bald wieder unterbrochen durch eine fünfjährige Tätigkeit an der Sekundarschule Andermatt. Hier hatte er ein reiches Arbeitsfeld als Lehrer, Schulleiter und Pfarrhelfer. Als diese Schule von der Gemeinde übernommen wurde, reiste Pater Hugo nach Wien, wo die Schweizer Kapuziner eine ausgedehnte Grossstadtpfarrei betreuen. Doch die Aufgabe hier konnte den Schulmann auf die Dauer nicht befriedigen und erfüllen. Darum kehrte er 1968 wieder nach Näfels zurück. Die Schwerpunkte seines Unterrichtes waren hier nun die Fächer Französisch und Turnen. Mit grossem Arbeitseinsatz betreute er neben seiner soliden Lehrtätigkeit auch die neuen Sportanlagen. Zugleich war er Vizepräfekt. In seiner Schule hielt der Verblichene sehr viel auf straffe Disziplin, saubere und korrekte Arbeit. Da er aber mit einem sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn alle Schüler gleich behandelte, konnte er es sich leisten, in seinen Forderungen unerbittlich zu sein. Stets war er geleitet von einer aufrichtigen, unsentimentalen Liebe zur Jugend. Pater Hugo besass auch viel Herz, Gemüt und Humor, was er freilich eher zu verbergen suchte.

Das Leben von Pater Hugo wäre sicher unvollständig gezeichnet, wenn wir nicht auch seine eigentliche priesterliche Wirksamkeit erwähnten. Die vielen Dienste auf der Kanzel, am Altar und im Beichtstuhl, die er insbesondere in den letzten zwölf Jahren im Klosterkreis Näfels geleistet hat, werden Seelsorger und Gläubige in den Pfarreien des Glarner- und Gasterlandes sehr vermissen. Auch im Kloster und seiner Schule wird er eine klaffende Lücke hinterlassen, die beim heutigen Priestermangel nicht leicht zu schliessen ist.

Noch durfte der Verstorbene mit seinen Schülern ein erfolgreiches Schuljahr abschliessen. Mitten in den Ferien musste er aber ins Spital nach Uznach eingeliefert werden. Bereits ein Jahr zuvor hatten Aerzte versucht, mit einer Operation das heimtückische Leiden zu beheben. Ihm blieb aber nur noch eine kleine Weile. Doch diese hat er bis zuletzt genützt. Am Weissen Sonntag hat ihn dann sein Herr und Meister zu sich zurückgerufen. Als vorbildlicher Ordensmann hat er sich in der Nachfolge Christi geübt. In der Ewigkeit wird er reichliche Vergeltung finden für seinen irdischen Einsatz im Dienste der Jugend, der Mitmenschen und ihrer Seelen. Das Kloster im Tal der jungen Linth wurde dem Rheintaler zur zweiten Heimat. Hier hat er nun auf dem kleinen Kapuzinerfriedhof seine letzte Ruhestätte gefunden.

Kapuzinerpater Hugo Loher (1913-1980)

Quelle: Unser Rheintal (1981) p. 127 / 128

 

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Erstellt durch Daniel Stieger (letzte Aktualisierung: 20.03.2024)
Letzte Änderung der Daten: 2021-08-22
Quellen: Oberriet, Bürgerregister (No. 3203) - Kind
 
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