Leo Anton (Leo)

Stieger

* Sa, 1903-03-28
† So, 1968-05-19

Personalien

Name

Leo Anton (Leo) Stieger

Bürger von

Freienbach, Oberriet, SG

Geboren am

1903-03-28 in Freienbach-Stein, Oberriet, SG

Gestorben am

1968-05-19

Beruf(e)

Portier; Concierge; Gaseinzüger für die Rheintalische Gasgesellschaft

Wohnort(e)

St. Margrethen, SG (1968)

Eltern

Vater

Johann Leo Fridolin (Johann Leo, Leo, "Egtonis") Stieger (1879-03-07 bis 1933-12-21)

Mutter

Maria Bertha (Bertha) Stieger-Weder (1876-09-29 bis 1932-01-22)

Partner

Ehefrau

Marie Johanna Stieger-Mathis (?)
Hochzeit am 1934-08-23 in St. Margrethen, SG

Mitglied des Christlichen Metallarbeiter Verbands (CMV) in der Sektion St. Margrethen.

Karte

Postkarte (1954)

Meine Lieben! Möchte
anfragen on Leo am Sonntag
Mittag herauf kommen könnte
z. Aushelfen, habe noch Unter-
haltung, wenn Du nicht kommen
könntest, so telefoniere mir
sofort, sonst denke ich Du
kommest. Hoffe Ihr seit [seid] gesund, Josefa
Viele Grüsse an Euch alle

Quelle: Ricardo (Mai 2021)

Nachruf

St. Margrethen

Unser Präsident Leo Stieger ist nicht mehr. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese Kunde durch alle Dörfer des unteren Rheintals und des angrenzenden Appenzellerlandes. Leo Stieger war während vieler Jahre bekannter und beliebter Gaseinzüger für die Rheintalische Gasgesellschaft. Als ältestes von 14 Kindern verliess Leo nach der Schule seinen Geburts- und Wohnort Altstätten [!], um in der Fremde sein Brot zu verdienen. Zuerst als Portier und später als Concierge in vielen in- und ausländischen Hotels lernte er die Welt und das Leben zu verstehen. In gleicher Weise erlernte er auch verschiedene Sprachen. In Davos verheiratete er sich, um alsdann seine Hoteltätigkeit aufzugeben, um dann während der ersten Ehejahre in den Aluminiumwerken in Rorschach Arbeit und Verdienst zu finden. 1941 trat er bei der Rheintalischen Gasgesellschaft ins Arbeitsverhältnis, zuerst im Produktionsbetrieb, später als Gaseinzüger. Als solcher hatte er während vieler Jahre die vielen Gaskunden in allen umliegenden Gemeinden zu besuchen, wo er als «Gasmann» weitherum bekannt war. Das Velo war sein Fahrzeug, selbst im härtesten Winter. Leo war an harte Arbeit gewöhnt. Ende März dieses Jahres überrannte ihn eine schwere Krankheit, die den sonst kerngesunden Mann zu einer Operation im Kantonsspital zwang, von der er sich nicht mehr erholen sollte. Kurz vor seiner Pensionierung, die auf Ende Juni geplant war, nahm man unter grosser Beteiligung der Bevölkerung Abschied von einem beliebten und geliebten Leo Stieger, dem wahrhaftig ein schöner Lebensabend zu gönnen gewesen wäre. Schon 1946 finden wir Leo Stieger im Vorstand der CMV—Sektion St. Margrethen. Ab 1955 bis zu seinem Tode amtete er als umsichtiger und tüchtiger Sektionspräsident, und noch an der letzten Generalversammlung im Januar dieses Jahres organisierte Leo die Feier zum 50jährigen Bestehen seiner Sektion. Doch nicht nur hier stellte er seine Talente und Dienste zur Verfügung, sondern auch an vielen Stellen der Oeffentlichkeit. Trotzdem hat er seine Familienpflichten sehr ernst genommen und war ein treubesorgter Gatte und Vater heute erwachsener Kinder. Wir verlieren in Leo Stieger nicht nur einen klugen und verantwortungsbewussten Präsidenten, sondern auch einen lieben Freund und Berater. Für seine uneigennützigen Taten danken wir ihm übers Grab hinaus und werden ihn im besten Andenken behalten. Den Hinterbliebenen entbieten wir auch an dieser Stelle unsere herzliche Anteilnahme. he

Quelle: Aktiv, Band 39, Nummer 22, 28. Mai 1968