*** Josef Adolf (Adolf) Hutter ***

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Johann Hyronimus (Hieronimus)

Hutter

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Euphrosina ("Rosina")

Hutter-Hutter

... Eltern von ...

Josef Adolf (Adolf)

Hutter

* Sa, 1897-12-18
† Fr, 1987-09-18

... verheiratet mit ...

...

 

 

Sa, 1928-10-13

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Maria Sophia (Sofie)

Hutter-Kehl

...


*** Report ***


Personalien

Name

Josef Adolf (Adolf) Hutter

Bürger von

Kriessern, Oberriet, SG

Geboren am

1897-12-18 in Kriessern, Oberriet, SG

Gestorben am

1987-09-18 in Unterdorfstrasse, Kriessern, Oberriet, SG

Beruf(e)

Postillion (1923-1938)

Wohnort(e)

Unterdorfstrasse, Kriessern, Oberriet, SG (1897)


Eltern

Vater

Johann Hyronimus (Hieronimus) Hutter (1866-10-06 bis 1918-03-28)

Mutter

Euphrosina ("Rosina") Hutter-Hutter (1872-04-01 bis 1939-10-14)


Partner

Ehefrau

Maria Sophia (Sofie) Hutter-Kehl (1898-01-01 bis 1984-01-21)
Hochzeit am 1928-10-13 in Oberriet, SG
Kommentar: Kirchliche Hochzeit am 15. Oktober 1928 in Kriessern.


1923 übernahm Adolf Hutter die Kriessener Pferdepost. Als Angestellter der Direktion waltete er 15 Jahre lang seines Amtes, für einen monatlichen Verdienst von 250 Franken, in denen Unterhalt und Pflege von Ross und Wagen inbegriffen waren. Anno 1938 wurde der Kriessner Postkutschenkurs aufgehoben und durch ein Auto ersetzt, womit der Dienst Adolf Hutters bei der Post ein Ende fand.

 

Karte

 

Postillion

Adolf Hutters Tagewerk begann früh am Morgen. Da er neben seinem Kutscheramte einen Landwirtschaftsbetrieb unterhielt, fuhr er im Sommer meistens um 5.00 Uhr aufs Feld. Nach der Fütterung und Pflege seines Pferdes brach er um 6.15 Uhr in Kriessern auf. Der Zustieg von allfälligen Reisenden erfolgte bei der Haltestelle vor dem alten Postgebäude. Jetzt galt es, die Morgenzüge in Altstätten zu erreichen und zu bedienen. Der Postillion hat noch die Zeit der Dampflokomotiven erlebt; die Bahnstrecke Bodensee-Chur wurde erst in den frühen 30er Jahren elektrifiziert. Zwei Züge, einer nach St. Gallen, einer Richtung St. Galler Oberland, mussten bedient werden. Im Vergleich zu heute wahrlich kein grosser Umschlag, gab es doch weder der Pakete noch der Briefe viele auszuladen. Ausser an Weihnachten und Neujahr brachte der Postillion nie mehr als ein kleines Postsäcklein mit nach Kriessern. Nach der Rückkehr um 8.00 Uhr nahm er seine Arbeiten in Stall und Feld wieder auf. Eine zweite Postkutschenverbindung bestand am frühen Nachmittag. Während seiner ganzen 15jährigen Dienstzeit verspätete sich der Postillion nie. Die heimkehrende «Drei-Uhr-Post» galt bei den Bauern allgemein als Startzeichen für die nachmittägliche Pause. Pünktlich konnten die Passagiere - zwar benützten auch in den späteren Jahren nur wenige die Kutsche als Reisepost - in Kriessern aussteigen. Der damalige Fahrpreis betrug 90 Rappen für eine einfache Fahrt.

Dem Postillion war eine besondere Uniform zugeteilt. Sie bestand aus Hose, Jacke, Postmütze, einem knielangen Mantel für die kalten Tage und einer ledernen Tasche, in der die Reisebillette aufbewahrt wurden. Nicht immer konnte der Postdienst mit Pferd und Wagen reibungslos ablaufen. Schlechte, vom Regen ausgewaschene Naturstrassen, Schnee und Unwetter behinderten den Verkehr gar oft. Im Nebel konnte der Kutscher die Altstätter Bahnstation vielmals nur durch den Leitinstinkt des Pferdes, das seinen Weg wohl kannte, anfahren. Im Winter führte er seinen Dienst mit einem Schlitten aus. Eine spezielle Kohlenfeuerung soll den Passagieren und ihm etwas Wärme gespendet haben. Sie bestand lediglich aus einem Eisengestell, das über den Knien der Reisenden befestigt wurde, und auf das ein Behälter mit glühender Kohle aufgesetzt war.

Viel Erlebtes und Gesehenes von seinen Fahrten weiss der ehemalige Postillion heute [1979] noch zu erzählen. So fuhr er auch einmal eines Morgens im Winter mit seinem Schlitten gegen Altstätten. Zu seinem Unglück muss er auf halbem Wege erkennen, dass die Strasse von da an völlig aper lag. Die Zeit drängte, er zögerte nicht lange, schnürte sich den Postsack auf den Rücken und schwang sich kurzerhand aufs Pferd. Nur so konnte er rechtzeitig in Altstätten den Zug erreichen. Ein anderes Mal befand er sich mit Ross und Wagen auf der Heimfahrt nach Kriessern. Er gewahrte in einiger Entfernung ein breites Holzfuder, das die ganze schmale Strasse versperrte. Nun müsse er auf seinem Kutscherbock wohl eingenickt sein. Als er nach geraumer Zeit wieder aufwachte merkte er zu seinem Erstaunen, dass das Holzfuder hinter ihm lag, und dies obwohl die Strasse keine Ausweichmöglichkeit geboten hatte.

Adolf Hutter (Postillion)

Quelle: Unser Rheintal (1979) p. 118 / 119

 

Leidbildchen

In Unser Rheintal (1988) p. 189 wurde kein Nachruf abgedruckt.

Adolf Hutter (1897-1987)

Quelle: Unser Rheintal (1988) p. 189

 

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Erstellt durch Daniel Stieger (letzte Aktualisierung: 20.03.2024)
Letzte Änderung der Daten: 2022-05-20
Quellen: Oberriet, Bürgerregister (No. 2747) - Kind
 
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