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*** Johann Evangelist (Johann, "Hans") Fischer ***
Johann Xaver (Johann)
Fischer
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Maria
Fischer-Kurmann
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| Philipp Fischer |
| Johann ("Hans") Fischer |
| Maria ("Marie", "Marieli") Fischer |
| Josef ("Seppi") Fischer |
| n.n. Fischer |
| Hedwig ("Hedy") Fischer |
| Rosa Fischer | |
*** Report ***
Personalien
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Name | Johann Evangelist (Johann, "Hans") Fischer |
Bürger von | Oberkirch, LU (1924: Sursee, LU) |
Geboren am | 1860-04-07 in Brestenegg, Ettiswil, LU
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Taufe am | 1860-04-08 in Ettiswil, LU
Taufpate: Johann Fischer - Oberkirch
Taufpatin: Katharina Fischer - Oberkirch
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Gestorben am | 1948-08-10 in Pilatusstrasse 356, Sursee, LU
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Beruf(e) | Lehrer (1881); Weinhändler (1887, 1888, 1897); Wirt und Weinhändler (1902); gewesener Weinhändler (1948) |
Wohnort(e) | Brestenegg, Ettiswil, LU (1860-1863); Oberkirch, LU (1864); Länggass, Oberkirch, LU (1872); Im Feld, Oberkirch, LU (1884, 1887, 1891, 1892, 1894); Weinhof, Sursee, LU (1902); Pilatusstrasse 356 'Alpina', Sursee, LU (1929-1948) - heute Pilatusstrasse 12 |
Eltern
| Vater | Johann Xaver (Johann) Fischer (1824-07-12 bis 1865-05-24)
| Mutter | Maria Fischer-Kurmann (1832-06-06 bis 1879-07-08)
| Partner
| Ehefrau | Maria ("Marie") Fischer-Niffeler (1866-02-04 bis 1926-07-24) Hochzeit am 1887-05-20 in Oberkirch, LU Trauzeuge: Anton Kurmann (Dagmersellen) Trauzeuge: Josef Niffeler (Bognau, Mauensee) Trauzeuge: Josef Niffeler;
(Landwirt) Trauzeugin: Maria Niffeler;
Kommentar: Die Verkündung hat stattgefunden im Kantonsblatt (Anhang, Nr. 18), den 5. Mai 1887. |
Kinder
| Sohn | Philipp Fischer (1889-04-29 bis 1939-03-13) |
Sohn | Johann ("Hans") Fischer (1891-06-02 bis 1924-04-22) |
Tochter | Maria ("Marie", "Marieli") Fischer (1892-04-23 bis 1922-05-19) |
Sohn | Josef ("Seppi") Fischer (1894-02-11 bis 1918-12-26) |
Sohn | n.n. Fischer (1894-12-28 bis 1894-12-28) |
Tochter | Hedwig ("Hedy") Fischer (1897-09-30 bis 1970-10-05) |
Tochter | Rosa Fischer (1902-07-11) |
Geboren um 10 Uhr, getauft um 15 Uhr. Wohnort der Eltern bei der Geburt: Brestenegg, Ettiswil. Beim Bürgerort wird zum Zeitpunkt der Geburt 'Oberkirch' angegeben. Firmung am 6. Juni 1872 in Oberkirch (Paten Johann Kurmann und Matthias Hofstetter aus Willisau). 1881 Abschluss des Lehrerseminars. Aufenthalt in Siena (Toskana). 1882 Rückkehr in die Schweiz. Import italienischer Weine mit der Bahn durch den neueröffneten Gotthard-Tunnel. 1884: Kauf des Restaurants 'Feld' in Oberkirch (Weinhandel und Gastronomie). Johann war 1887 bei der Hochzeit mit Maria Niffeler noch ledig. 1894: Verkauf des Restaurants 'Feld'. 1896: Spatenstich 'Weinhof' in Sursee. 1897: Kampf um Verlegung des 'Storchen' Wirte-Patents in den Weinhof mit Urteil durch den Bundesrat. 1899: Eröffnung des Hotel-Restaurants Weinhof und Gründung des Quartiervereins. 1899-07-05: Artikel im Landbote. 1900-07-23: Urteil des Bezirksgerichts Sursee. Pate der St. Georgs-Glocke in Sursee (Einweihung am 1922-05-22) - zusammen mit der Patin Frl. Aloisia Elmiger aus Dogeltswil. Band I, Blatt 150/89 Sursee: "Durch Geburt Bürger von Oberkirch; eingebürgert in Sursee am 1924-01-01 (auf den alten Bürgerort 'Oberkirch' wurde verzichtet)." Gestorben um 6 Uhr. Eingetragen ins Totenregister Sursee den 11. August 1948 auf die Anzeige des Grossohnes Max Fischer, Sursee.
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Ehe
Eheregister A Oberkirch

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Johann Fischer
Johann Fischer gründete im Jahre 1882 - nach einem Italienaufenthalt - die Weinhandlung 'Fischer'. Der Weinhof in Sursee wurde 1896 erbaut.

Im Jahre 1924 ging das Geschäft an seine beiden Neffen Hans Fischer-Kilchmann und an Sepp Fischer (sen.) über.
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Leidbildchen ?
Das Leidbildchen scheint als Notizzettel missbraucht worden zu sein (auf der Rückseite ist der Name 'Frau Fischer-Meier Weinhandlung' zu lesen).

Quelle: Fundus Sepp Fischer, Sursee
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Leidbildchen
Johann wurde stolze 88 Jahre alt.

Quelle: Fundus Ruedi Fischer, Thayngen
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Nachruf
Quelle unbekannt (1948).

Johann Fischer, Weinhändler 'Alpina'. Im hohen Alter von 88 Jahren starb Herr Johann Fischer an der Pilatusstrasse. Mit ihm verliess uns ein Mann mit aufrechtem Sinn und bescheidenem Wesen. Er wurde als Bauernbub auf dem Brestenberg geboren und verlor schon im Alter von drei Jahren den sorgenden Vater. Der Hof wurde verkauft und die Mutter wohnte mit den heranwachsenden Kindern in Oberkirch. Hier besuchte Johann die Schule und als geschickter Knabe die Mittelschule Sursee. Dann absolvierte er das Lehrerseminar und schloss die Berufsstudien mit erfolgreicher Patentprüfung im Jahre 1881 ab. Der strebsame Junglehrer wollte aber noch höher steigen und erwarb in der Westschweiz vollendete Kenntnisse der französischen Sprache und in Siena erlernte er auch das Italienisch. Dabei betätigte er sich auch mit Unterricht als Deutschlehrer. Und wie etwa die Menschengeschicke sich drehen, der bestausgebildete Lehrer kehrte als Weinhändler in die Heimat zurück. Der Schweizer importierte damals in steigendem Masse billige und teure Italienerweine und im Feld zu Oberkirch schaffte sich Johann Fischer seine grosse Zentrale. Als der Umsatz wuchs, verlegte Vater Fischer sein Geschäft an die Station Sursee und baute hier in bester Lage den 'Weinhof', ganz gegen Ende des letzten Jahrhunderts. Die Weinhandlung Fischer wurde damals eine führende Firma. Zu Anfang der Zwanziger Jahre wollte sich der Sechzigjährige etwas vom Geschäfte zurückziehen und baute sich die Villa 'Alpina', um hier einen schönen, langen Lebensabend zu geniessen. Johann Fischer hatte mit Frl. Niffeler von Bognau den Lebensbund geschlossen und viele gute Jahre ungetrübter Ehe mit ihr verlebt. Sie gebar ihm sechs Kinder, die im Geiste christlicher Liebe erzogen wurden. Im Jahre 1926 verlor der treubesorgte Gatte seine Lebensgefährtin und im Jahre 1939 stand er erschüttert am Grabe des lieben Sohnes Philipp, der einem Autounfall zum Opfer fiel. Mit Starkmut und unerschütterlichem Gottvertrauen trug der ernste Mann die Schicksalsschläge des Lebens. Er diente seinem Gott in selbstverständlicher Hingabe, gab seinen Mitmenschen ein gutes Wort, ging zu den lieben Bienen im schönen Stand, begoss die Pflanzen des Gartens und beschnitt die kräftigen Bäume. Tiefe Naturfreude half dem leidenden Manne in vielen schmerzenden Stunden über Missstimmung hinweg. Seine natürliche Güte und Sanftmut liessen ihn das Schwere leichter tragen. Als tüchtiger Geschäftsmann berief man ihn als Revisor der Hülfskasse Grosswangen. Der liebenswürdige Gesellschafter und kluge Mitbürger wurde in den Vorstand des Quartiervereins gewählt. Drei Jahre lang war Vater Fischer leidend und das hohe Alter gab der zunehmenden Krankheit Vorschub. Trotz bester Pflege zerfiel die Lebenskraft des in Geduld und Ergebenheit leidenden Mannes. Er blieb gütig und liebenswürdig bis zum letzten stillen Atemzuge. Ein edler Mensch hat ein reiches Leben mit schönem Tode beendet. Gebe Gott ihm die ewige Himmelsfreude als Lohn für sein gutes Leben. Vater Fischer sel. Wird in bestem Andenken weiterleben. Seinen Angehörigen, die ihn so aufopfernd pflegten, sei unsere warmeTeilnahme ein wenig Trost im bitteren Trennungsschmerz.
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