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*** Joseph Anton Johann Nepomuck (Joseph Anton, Joseph) Stieger ***
Joseph Anton
Stieger
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Dorothea
Stieger-Sutter
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| Maria Mathilda (Mathilde) Eberle-Stieger |
| Karl Emil (Emil) Stieger |
| Bertha Christina (Bertha) Scherrer-Stieger |
| Maria Josepha Antonia Ursula ("Antoinette", "Anette") Stieger-Stieger |
| Joseph Arnold (Arnold) Stieger | |
*** Report *** Studierte im Sommersemster 1833 Medizin an der Uni Zürich (Matrikel-Nummer 136), im Wintersemester 1833 bis imSommersemester 1835 Medizin an der Uni Freiburg im Breisgau (als Vormund wurde dort 'Joseph Anton Stieger Lehrer in Oberried bei St. Gallen' angegeben). Als Angabe zur Vorbildung wurde 'Univ. München' angegeben. Ging im September 1833 'nach Hause'. Studierte vom Wintersemester 1833 bis im Sommersemester 1835 Medizin an der Universität Freiburg. Als "Vormund" wird angegeben: "Joseph Anton Stieger Lehrer in Oberried bei St. Gallen".
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Karte
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Hochwasser 1868
Versorgung der Wasseropfer. Ganzer Artikel.
Quelle: St. Galler Zeitung, 5. Oktober 1868
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Leichenschauer
Katholische Personen mussten frühestens 48 Stunden, spätestens 72 Stunden nach dem Tode bestattet werden. Doktor Stieger tat jedoch seine Pflicht als Leischenschauer nicht rechtzeitig, so dass di Leiche erst ein Tag später der Erde anvertraut werden konnte.
Quelle: St. Galler Volksblatt 27. November 1874
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Nachruf
Oberriet. (Korr.) Donnerstag den 25.
d. M. verschied Jos. Ant. Stieger pr. Arzt. Der-
selbe wurde zu Appenzell geboren im Jahre 1812.
In einem Alter von 6 Jahren verlor er feinen
Vater. Der Stiefvater, welcher die Gemüthsart
des Kleinen nicht verstand ober derber Natur
war, behandelte ihn so streng, daß ihm derselbe
einmal auf dem Acker entlief und nicht mehr zu=
rückkehrte. Gute Freunde verwendeten sich für
den hoffnungsvollen Knaben, daß er studiren
konnte, anfänglich zu Wyhl, dann zu St. Gallen.
Vier Jahre verbrachte er im Jesuitenkolleg zu
Freiburg. Zu München und Zürich der Arznei=
wissenschaft obliegend hatte Stieger als wenig be=
mittelter Studios manche bedrängte Zeiten, er=
warb sich aber das Nothwendige durch Ertheilung
von Unterricht. Seine erste Anstellung fand er in St. Jo=
hann, seit 1862 in seiner Vatergemeinde Ober=
riet, wo er viele Jahre den Bezirksärzten als Ad=
junkt beistand. J. A. Stieger kam im Anfange
seiner Wirksamkeit in Kreise, welche seiner frühern
Gesinnung entgegengesetzt waren und trat wie
viele seiner Zeitgenossen zur "neuen" Richtung
über und interessirte sich dafür bis in sein hohes
Alter lebhaft. die letzten bewegten Zage haben
noch manchmal seine erbleichten Bäcklein geröthet.
Aber in andern Beziehungen blieb er seinen in
der Jugend gefaßten Grundsätzen treu. Er hatte
stets für Nothleidende ein mitleidiges Herz; man=
cher Handwerksbursche aß an seinem Tisch, vie=
len armen Kranken ließ er freiwillig den Konto
nach. In seinem Berufe zeichnete sich Dr. Stie=
ger durch Pflichttreue aus. Er wendete in Be=
sorgung der Heilmittel alle Vorsicht an, waren
die Patienten arm oder reich. Nicht wenige Nächte
brachte er schlaflos zu, da er den Kuren seiner
zahlreichen Pflegbefohlenen nachdachte. In reli=
giöser Hinsicht konnte er sich nicht mit den Gleich=
gültigen befreunden. Auch da seine Kräfte ab=
nahmen, wo sich so viele entschuldigen, wohnte
er noch fleißig dem Gottesdienst bei. R. I. P.
Quelle: Die Ostschweiz, 1. Februar 1883
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