*** Joseph Anton Loher ***

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Joseph Anton (Joseph, "Küffers", "Küfers")

Loher

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Anna Maria (Maria, "Färbers")

Loher-Lüchinger

... Eltern von ...

Joseph Anton

Loher

* Do, 1874-09-10
† Sa, 1920-04-10

... verheiratet mit ...

...

 

 

So, 1904-07-03

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Anna

Loher-Hongler

...


*** Report ***


Personalien

Name

Joseph Anton Loher

Bürger von

Montlingen, Oberriet, SG

Geboren am

1874-09-10 in Montlingen, Oberriet, SG

Gestorben am

1920-04-10 in Altstätten, SG

Beruf(e)

Maurer (1916)

Wohnort(e)

Montlingen, Oberriet, SG (1874); Altstätten, SG (1920)


Eltern

Vater

Joseph Anton (Joseph, "Küffers", "Küfers") Loher (1846-05-16 bis 1905-02-13)

Mutter

Anna Maria (Maria, "Färbers") Loher-Lüchinger (1850-02-02 bis 1923-06-21)


Partner

Ehefrau

Anna Loher-Hongler (1857-01-03 bis 1939-02-28)
Hochzeit am 1904-07-03 in Oberriet, SG

 

Karte

 

Arbeitsscheu und Liederlichkeit

Josef erntete mit seiner Arbeitsscheu ein Jahr Zwangsarbeit in der Bitzi.

Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts befassten sich die St.Galler Gemeinden wie auch der Kanton mit der Frage, in welchen Institutionen "arbeitsscheue" und "liederliche" Personen, welche von der Armenfürsorge (Sozialhilfe) lebten, unterzubringen seien. 1865 erteilte die St.Galler Regierung den Bezirksämtern des Toggenburgs den Auftrag, bei den Behörden das Bedürfnis nach einer kantonalen Zwangsarbeitsanstalt abzuklären und gegebenenfalls eine solche zu errichten. Am 1. August 1871 wurde in Mosnang im ehemaligen Kurhotel Bitzibad die "toggenburgische Zwangsarbeitsanstalt" für Männer und Frauen gegründet, getragen von den Gemeinden und dem Kanton. 1872 erliess der Kanton St.Gallen ein entsprechendes Gesetz (Gesetz betreffend die Versorgung arbeitsscheuer und liederlicher Personen in Zwangsarbeitsanstalten). Daneben konnten Personen auf zivilrechtlichem Weg durch die Vormundschaftsbehörde in die Zwangsarbeitsanstalt eingewiesen werden. Ebenfalls wurden in der Anstalt mit Strafurteilen ausgefällte Gefängnisstrafen vollzogen, aus den Akten geht allerdings nicht hervor, seit wann.

1904 wurde die Zwangsarbeitsanstalt Bitzi vollständig vom Kanton übernommen und dem Justizdepartement unterstellt. Ab 1930 war die Zwangsarbeitsanstalt Bitzi dem Polizeidepartement angegliedert, mit zwischenzeitlichem Wechsel ins Erziehungsdepartement (1936 bis 1950). Seit 1951 ist die Anstalt Teil des Polizeidepartements (Sicherheits- und Justizdepartement). Von der Bezeichnung her lief die Anstalt ab 1938 unter dem Namen "Arbeitsanstalt Bitzi", 2007 folgte die Umwandlung und Umbenennung in "Massnahmenzentrum Bitzi".

Zur Zwangsarbeitsanstalt Bitzi gehörte ein landwirtschaftlicher Betrieb, des Weiteren standen verschiedene handwerkliche und textile Werkstätten zur Verfügung (Schreinerei, Schusterei, Küferei, Spenglerei, Weberei, Spuhlerei etc.), in welchen die Insassinnen und Insassen arbeiten mussten. 1904 erwarb die Anstalt die Liegenschaft Grosswald-Älpli, welche als Aussenstation für Holz- und Waldarbeiten sowie Bodenmeliorationen diente. Ein Brand zerstörte die Anstalt 1947 vollständig, erst 1952 konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden. Nach dem Brand erfolgte eine grundlegende Diskussion über den Zweck der Zwangsarbeitsanstalt. Im Zentrum der Kritik standen die fehlenden Erziehungs- und Ausbildungsmöglichkeiten, insbesondere für jüngere Insassinnen und Insassen. Im Zuge der Neuorientierung wurde die Frauenabteilung geschlossen, Männer wurden aber weiterhin in der Zwangsarbeitsanstalt Bitzi untergebracht. Mit der Aufhebung des kantonalen Zwangsversorgungsgesetzes im Jahr 1971 wurden keine Personen mehr in der Arbeitsanstalt Bitzi administrativ versorgt. 1987 wurde beschlossen, auch keine nach Vormundschaftsrecht eingewiesenen Personen mehr in der Arbeitsanstalt Bitzi zu platzieren. Gleichzeitig wurde die Arbeitsanstalt Bitzi in eine Strafanstalt für das Ostschweizer Strafvollzugskonkordat (OSK) umgewandelt. Seither wurden fast ausschliesslich Freiheitsstrafen in der Anstalt verbüsst. Eine Zweckänderung hatte grössere Umbauarbeiten zwischen den Jahren 2004 bis 2007 zur Folge. Seit April 2006 ist die Anstalt Bitzi keine Strafanstalt mehr, sondern fungiert als Massnahmenzentrum des OSK.

Im Jahr 2007 wurde das Justiz- und Polizeidepartement umstrukturiert und das Amt für Justizvollzug neu geschaffen, welchem das Massnahmenzentrum Bitzi seit 2008 unterstellt ist.

Josef Loher (1874-1920)

Quelle: Antrag Justizdepartement

 

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Erstellt durch Daniel Stieger (letzte Aktualisierung: 20.03.2024)
Letzte Änderung der Daten: 2020-07-05
Quellen: Oberriet, Bürgerregister (No. 2990) - Kind; Oberriet, Bürgerregister (No. 3237)
 
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