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*** Joseph ("Wissa-Sepp") Ammann ***
Joseph Ludwig (Joseph, "Wisesseppes", "Wisses", "Wieses")
Ammann
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Anna Maria
Ammann-Kluser
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Joseph ("Wissa-Sepp") Ammann * So, 1860-08-12 † Do, 1942-04-16 |
| ⚭ Sa, 1890-04-12 |
Maria Josepha Ammann-Heeb |
| ⚭ So, 1915-04-18 |
Maria Louisa Ammann-Wüst |
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| Maria Josephina (Maria) Ammann |
| Maria Rosa (Rosa) Keel-Ammann |
| Maria Klara Ammann |
| Josef Ludwig (Josef) Ammann |
| Anna Klara (Klara) Ammann |
| Karl Pius (Pius) Ammann | |
*** Report ***
Personalien
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Name | Joseph ("Wissa-Sepp") Ammann |
Bürger von | Oberriet, SG |
Geboren am | 1860-08-12 in Oberriet, SG
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Gestorben am | 1942-04-16 in Oberriet, SG
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Beruf(e) | Zimmermann (1890, 1915) |
Wohnort(e) | Oberriet, SG (1860, 1890, 1891, 1893, 1895, 1896, 1897, 1906, 1908, 1915, 1920, 1942) |
Eltern
| Vater | Joseph Ludwig (Joseph, "Wisesseppes", "Wisses", "Wieses") Ammann (1813-08-25 bis 1881-12-04)
| Mutter | Anna Maria Ammann-Kluser (1829-10-24 bis 1892-05-18)
| Partner
| Ehefrau | Maria Josepha Ammann-Heeb (1868-03-30 bis 1909-12-12) Hochzeit am 1890-04-12 in Oberriet, SG Trauzeuge: Joseph Kluser Trauzeuge: Joseph Kluser Trauzeugin: Maria Ammann Trauzeugin: Ma[ria] Anna …ahler Kommentar: Kirchliche Hochzeit am 13. April 1860 in Oberriet. |
Ehefrau | Maria Louisa Ammann-Wüst (1866-02-22 bis 1933-11-16) Hochzeit am 1915-04-18 in Oberriet, SG Kommentar: Kirchliche Hochzeit am 20. April 1915 in Oberriet. Getraut durch Pfarrer Alois Maier. |
Kinder
| Tochter | Maria Josephina (Maria) Ammann (1891-12-16 bis 1955-09-17) |
Tochter | Maria Rosa (Rosa) Keel-Ammann (1893-07-10 bis 1918-08-14) |
Tochter | Maria Klara Ammann (1895-06-15 bis 1896-03-06) |
Sohn | Josef Ludwig (Josef) Ammann (1897-05-23) |
Tochter | Anna Klara (Klara) Ammann (1906-07-24 bis 1920-08-23) |
Sohn | Karl Pius (Pius) Ammann (1908-10-27 bis 1973-07-25) |
Josef Ammann oblagen bei der Kirchenrenovation in Oberriet sämtliche Gerüstarbeiten (innen und aussen), und auch die nachträglich ausgeführte Turmrenovation. Sein Einsatz wurde sowohl von Seiten der Unfallversicherung wie der übrigen Akkordanten als musterhaft deklariert.
Gemäss Ehebuch (Hochzeit mit 'Maria Josepha Heeb') geboren am '5. VIII 60'. War bei der Hochzeit mit 'Maria Louise Wüst geb. Mattle' bereits Witwer. Gemäss Bürgerregister Oberriet No. 1197 fand diese 2. Hochzeit am 18. April 1915 statt.
Der Wissa-Sepp war Ordner in der Kirche. Zu seinen Aufgaben gehörte auch bei der Türe die Opfer einzusammeln. Bei Prozessionen trug er die St. Margarethenfahne (St. Margaretha ist die Kirchenpatronin in Oberriet). Anektote: « Bei einer Auferstehungsfeier um 1934 herum musste Sepp den Jesus zuerst in die Tiefe des Grabes sinken lassen und danach zur Auferstehung wieder hochziehen. Doch dieses Mal verzögerte sich die Auferstehung und stattdessen hörte man Sepp sagen "Heilandsak, der Cheib ist verklemmt …!" »
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Wissa-Sepp
Der Kirchenweibel Josef Ammann wurde bei der Kirchenrenovation zum Bauführer (und zugleich Mitarbeiter) ernannt. Ihm oblagen sämtliche Gerüstarbeiten innen und aussen, sowie auch die nachträglich ausgeführte Turmrenovation.
Quelle: Chronik der Familie Zäch Mühlemacher (p. 39)
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Dorforiginal
Immer, wenn die Bittprozessionen durch Feld und Fluren wallen, gedenken wir eines Oberrieter Bürgers, der während über 40 Jahren, genau von 1900 bis 1942, in beispielhafter Treue, als Träger der grossen Fahne die Prozession anführte. Hager und hochgewachsen, bis in seine letzten Jahre stramm und aufrechten Ganges, die Haare zwar schlohweiss, trug er noch an seinem 80. Geburtstag, an dem dieses Bild entstand, die grosse Sankt Margrethenfahne nach Freienbach. Ein Menschenalter war er ein Begriff, Josef Ammann, von allen «Wissesepp» genannt.
Von Beruf Zimmermeister, stand er bei der Kirchenrenovation 1906 bis 1908 dem Kirchenverwaltungsrat als Vertrauensmann mit Rat und Tat zur Seite. Er erstellte für die damalige Innen- und Aussenrenovation sämtliche Gerüste, legte den Boden im Schiff und erbaute den neuen, eichenen Glockenstuhl. Bei der Glockeneinweihung trug er allein den «Halm» der grossen Glocke mit seinen gut drei Zentnern in die Glockenstube hinauf. Eine Leistung, die heute noch Respekt einflösst. Ueberhaupt, wenn die Kirchenuhr wieder einmal spukte oder sich im Geläute nicht alles in Harmonie auflöste, hiess es immer «Holid de Wissesepp». Sein findiger Kopf, seine praktische Veranlagung und seine gescheiten Hände wussten den Bösewicht bald in den Griff zu bekommen.
Josef Ammann erstellte in seinen späteren Jahren ein vollständiges Holzmodell unserer Kirche. Jeder Balken in Schiff, Turm und Gewölbe ist auf das genaueste nachgebildet. Die wertvolle Nachkonstruktion wird im Archiv aufbewahrt. Im Jahre 1933 entstand der Kindergarten ganz nach seinen Plänen und Kostenberechnungen. Verschiedene Wohnhäuser des Dorfes verraten den eigenen heimatlichen Stil des vielseitigen Baumeisters, zum Beispiel der «Kielacker» an der Industriestrasse. Wissesepp schmückte den Eingang seines schönen Heimes an der Kronengasse mit dem sinnvollen Spruch «Baust das Haus ohn Gottesgunst, ist all dein Bauen wohl umsunst». Während seines ganzen Lebens eigentlich nie ernstlich krank, starb Josef Ammann 1942 an einem Schlaganfall, wenige Tage vor der Primiz von Neupriester Albert Hasler zur «Krone». Allzugern hätte er den Nachbarssohn mit der Fahne zur Kirche hinüber geleitet. Sicher holten sie ihn, der so manchen Bittgang angeführt, bei seinem Hinscheiden in festlicher Prozession, voran das rote Banner der heiligen Patronin St. Margaretha, ins geruhsame, ewige Leben. Ja, feierlicher Glockenchor, liebliche Musikklänge — wer weiss, ob für den treuen Fahnenträger nicht auch noch die Böller krachten — mögen ihn willkommen geheissen haben, damit sich das so lang gelebte und gehörte Wort erfülle «Holid de Wissesepp».
Quelle: Unser Rheintal (1974) p. 168
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