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*** Maria Theresia (Maria) Lüchinger-Rüegg ***
Joseph Anton
Rüegg
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Seraphina
Rüegg-Oberholzer
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| Theodor Heinrich Lüchinger |
| Joseph Jakob Theodor (Jakob) Lüchinger |
| Paul Anton Theodor (Theodor) Lüchinger |
| Martin Alfons Eugen (Eugen) Lüchinger |
| Karl Martin Othmar (Karl) Lüchinger |
| Maria Ludwina Sophia (Marie, "Konsum-Marie") Lüchinger |
| Joseph Melchior (Josef) Lüchinger |
| Anna Maria (Anna) Stieger-Lüchinger |
| Johann Xaverius (Xaver) Lüchinger | |
*** Report ***
Personalien
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Name | Maria Theresia (Maria) Lüchinger-Rüegg |
Bürgerin von | St. Gallenkappel, SG |
Geboren am | 1863-03-05 in Goldingen-Matten, SG
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Gestorben am | 1938-10-17 in Spital, Altstätten, SG
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Wohnort(e) | Goldingen-Matten, SG (1863); Eichenwies, Oberriet, SG (1887, 1888, 1889, 1890, 1891, 1893, 1896, 1898, 1900, 1923) |
Eltern
| Vater | Joseph Anton Rüegg ()
| Mutter | Seraphina Rüegg-Oberholzer ()
| Partner
| Ehemann | Jakob Theodor (Theodor) Lüchinger (1856-06-16 bis 1904-03-25) Hochzeit am 1886-10-09 in Oberriet, SG |
Kinder
| Sohn | Theodor Heinrich Lüchinger (1887-07-15 bis 1888-02-19) |
Sohn | Joseph Jakob Theodor (Jakob) Lüchinger (1888-07-28 bis 1928-09-26) |
Sohn | Paul Anton Theodor (Theodor) Lüchinger (1889-08-14 bis 1964-09-16) |
Sohn | Martin Alfons Eugen (Eugen) Lüchinger (1890-07-29 bis 1949-08-26) |
Sohn | Karl Martin Othmar (Karl) Lüchinger (1891-11-03 bis 1965-12-28) |
Tochter | Maria Ludwina Sophia (Marie, "Konsum-Marie") Lüchinger (1893-02-21 bis 1973-12-25) |
Sohn | Joseph Melchior (Josef) Lüchinger (1896-01-06 bis 1979-12-09) |
Tochter | Anna Maria (Anna) Stieger-Lüchinger (1898-05-23 bis 1974-07-18) |
Sohn | Johann Xaverius (Xaver) Lüchinger (1900-12-04 bis 1996-05-15) |
Gemäss Register Oberriet aus 'St. Gallenkappel' stammend. Neben ihrer Aufgabe als Mutter führte Marie die "Handlung" (Spezereiwarenladen) im Erdgeschoss ihres Hauses (Fabrikantenhaus) und verwaltete das Schiesspulverdepot. Nach dem Tod ihres Mannes führte die Witwe als Filialleiterin im ehemaligen Lüchinger'schen Haus den neu eingerichteten Konsum 'Konkordia'. Die älteren Kinder wurden nach üblichem Brauch den Paten, Onkeln und Tanten in Obhut gegeben. Zwei der Kinder mussten aus Geldmangel die angefangenen schulischen Ausbildungen abbrechen und eine betriebliche Ausbildung machen.
Hatte bei der Total-Steuerrevision 1926 ein Vermögen von 3000 Franken und ein Einkommen von 800 Franken (Total-Gemeindesteuerkapital: 6200 Franken).
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Nachruf
Oberriet. † Frau a. Kantonsrat Maria
Lüchinger, zum Konsum. (Korr.) Im Kranken=
hause zu Altstätten verschied letzten Montag, abends
um 10 Uhr, die weitherum bekannte und ange=
sehene Frau Marie Lüchinger geb. Rüegg, Wittwe des
Anno 1904 verstorbenen langjährigen Kirchenprä=
sidenten Theodor Lüchinger sel.
Die Betrauerte stammte von Uznach und war eine
Tochter des wohlangesehenen Bezirksammanns Jo=
seph Anton Rüegg. Sie verlebte unter der liebevol=
len Obhut eines christlichen Elternhauses im son=
nigen Seebezirk ihre Kinder= und Jugendjahre. Den
späteren und bedeutsameren Abschnitt ihres Lebens
aber hat die Heimgegangene im Rheintal zugebracht,
und zwar hier in Oberriet, wo sie dem Herrn Fa=
brikanten Theodor Lüchinger nach dem Tode seiner
ersten Gemahlin Louisa Riedhauer vom Adler, als
dessen zweite Gattin anno 1886 an den Traualtar
folgte. Es ward ihr auf dem neuen Wirkungsfeld
eine große Aufgabe beschieden, eine Aufgabe, der
nicht jede Frauennatur gewachsen gewesen wäre. Es
ist nicht schwer, aufrecht zu bleiben, solange man
sich an den Sonnenstrahlen des Glücks wärmen und
stärken kann. Wohl aber ist es schwer, unentwegt
vorwärtszuschauen und seinen Pflichten die Treue
zu bewahren, wenn Schicksalssschläge und Heimsuchun=
gen hereinbrechen, und das hat die lb. Verstorbene in
bewunderungswürdigem Maße zu Stande gebracht.
Sie darf in Wahrheit verglichen werden mit dem
Weibe, von dem wir im Buche der Sprüche Sa=
lomons lesen: "daß ihr Wert ist wie Dinge, die weit
hergekommen von den äußersten Grenzen". Als die
ganze Bitterkeit irdischer Prüfungen über sie her=
eingebrochen war und ihr Gatte als Opfer seiner
Sorgen ob dem geschäftlichen Mißgeschick und seiner
körperlichen Leiden im Frühling des Jahres 1904
ins Grab gelegt wurde, da zeigte sich die Verstorbene
in ihrer ganzen christlichen Frauengröße und hat -
von edlen Menschen verstanden un mit Rat und
Tat auch unterstützt - mit dem Einsatze all ihrer
Kräfte die Opfer gebracht, deren ein gottverbunde=
nes Mutterherz nur immer fähig ist, um die ihr ver=
bliebenen, noch unerwachsenen Kinder wieder einer
besseren Zukunft entgegenzuführen.
Sechs Söhne - worunter auch unser verehrter Herr
Bezirksammann - und zwei Töchter betrauern den
Heimgang ihrer vortrefflichen Mutter. Das Wir=
ken der Verstorbenen war aber auch einer breiteren
Oeffentlichkeit wohl bekannt. Man schaute allge=
mein mit hoher Achtung auf die heimgegangene Frau.
Wie im Leben, so war sie auch allen ein Vorbild
im Leiden und Sterben. Geduldig und gottergeben
hat sie die Leiden getragen, die ihr zu Folge eines
am Feste Maria Heimsuchung erlittenen Unfalles
beschieden waren und voll Mut und Gottvertrauen
sah sie ihrer letzten Stunde entgegen und es zeigte
sich an ihr die Wahrheit des Schriftwortes: "Wer
den Herrn fürchtet, der zittert vor nichts und er=
schreckt nicht; denn der Herr ist seine Hoffnung".
Sie ruhe in Gottes Frieden!
Quelle: Rheintaler Volksblatt
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