Buttisholz / Soppensee

Jakob Feer kauft (für 994 Rheinische Gulden) das Patronatsrecht und den Zehnt zu Buttisholz von der Kirche Konstanz 1526

Patronatsrecht und Zehnt zu Buttisholz

Wir Thumdechan [Domdekan?] unnd Chappitel gemainliches Thumstifftz zu Costantz bekennen offenlich mit disem Brieff das wir mermals hieruber in Capitels wegs versamelt mitt
zytiger Vorbetrachtung von unseres bessern Nutz wegen auch mit gutem Wussen unnd Bewilgen des hochwurdigen Fursten unnd Herrn Herren Hugen Bischonen [Hugo von Hohenlandenberg?] zu Costanz unseres gnedigen Herrn als rechten Ordma
rien dem frommen vesten unnd weysen Jacoben Ferrer Burger unnd des Radts zu Lucern, unserm besondern lieben unnd guten Frund und allen seinen Erben unnd Nachkomen ains bestäten vesten ewigen unnd iemmer
wärend Kouffs recht und redlig verkoufft, unnd zu kouffen geben haben und geben inen auch hiermitt inkrafft dis Briefs zukoffen unsers Capitels grossten Zehenden mittsampt dem Kilchensatz Ius Patronatus [Kirchenpatronat] genannt oder le
genntschaft derselben Pfrund ze Buttißholtz in Lucerner Gepiett gelegen mittsampt allen Zehenden in der Pfarr unnd Kilchen Buttisholtz so wytt unnd ferr die in iren Zylen oder Marchen raicht unnd begrifft unnd gen Bu
tisholtz in die Pfarr gehört unnd wie wir als unsre Vorfarn den bisshar ÿnngehebt haben mit allem ire Rechten unnd Gerechtikaiten nutzen genissen und gewälen unnd sunst mitt aller Freyhait unnd Zupehorden unnd mitt al
lem dem das darzu unnd darÿn von Alter här gehortt und gehoren sol oder mag wie das alles gestallt oder genannt oder wo unnd wie das ist es sye one werde an disen Brieff benennt Beschwerten oder mitt daran gantz mint usgeno
men noch hindan gesetzt und zu aller der wyß Rechten unnd Fryhaiten als wir unnd unser Vorfarn die bißhar in der obgenanten Kirchhor Butisholtz in irn Zylen unnd Marcken unnd an denselben Enden wie oblut harbracht ingehept
unnd genossen unnd haben inen das alles geben fur sey ledig aigen, richtig unanserächig [?] onversetzt onverschriben, onverpfenndt unnd inallweg overikert, doch usgenomen das ainez Kilchherrn zu Buttisholtz järlichs darab goedt
zwolff Gulden rinisch unnd anderhalb agalter vesen [?] Lucerner Mess so im ...

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Rechtschreibung, sowie Gross- / Kleinschreibung zum Teil etwas angepasst. Korrekturen und Vervollständigung sind willkommen.

Quelle: Staatsarchiv Luzern PA 181/60

Hintergrund:
Im Pestjahr 1519 breiteten sich in Konstanz zunehmend die Lehren der Reformation aus, die der Stadt sehr entgegenkamen. Örtliche Prediger übernahmen die Lehren Luthers und Zwinglis. Ein von Ambrosius Blarer und anderen für die Stadt verfasstes Gutachten empfahl die Einführung der Reformation. Als 1525 der Bauernkrieg die Stadt bedrohte, ersuchte der Bischof beim Rat um Schutz für ihn und das Domkapitel. Der Rat zwang die Schutzsuchenden, als Gegenleistung einen Gehorsamseid zu schwören und künftig Steuerzahlungen an die Stadt zu leisten. Im November 1526 forderte der Rat die Teilnahme der Geistlichkeit an den Arbeiten zur Befestigung der Stadt. Er erreichte die endgültige Einbürgerung und Unterwerfung der Geistlichkeit im Juni 1527. Mehrfach hatte der (Fürst-) Bischof Hugo von Hohenlandenberg bereits gedroht, seine Residenz endgültig aus der Stadt zu verlegen. Im November 1526 siedelte er schliesslich endgültig nach Meersburg über. Ein Teil des Domkapitels folgte ihm und entzog sich so seinen Verpflichtungen. Die übrigen Geistlichen forderte der Bischof auf, ihm nachzufolgen. Eine Verhandlung am 11. März 1527 in Überlingen scheiterte; damit war der Bischofssitz vorerst endgültig aus Konstanz abgezogen. Der Bischof untersagte die Auszahlung von Pfründen an die wenigen Geistlichen, die in Konstanz geblieben waren, und überliess sie der weltlichen Gerichtsbarkeit. Nach dem Auszug des Bischofs wurde die Einrichtung des Konstanzer Münsters fast vollständig im Bildersturm zerstört; den wertvollen Domschatz beschlagnahmte die Stadt und liess ihn zu Geld machen. Hugo von Hohenlandenberg legte am 5. Januar 1529 offiziell sein Amt nieder. Von 1531 bis zu seinem Tode im Januar 1532 amtierte er noch einmal kommissarisch für kurze Zeit, da sein Nachfolger Balthasar Merklin gestorben war.

1526 übernahm Junker Ratsherr Jakob Feer die Kollaturrechte (das Recht, den Pfarrer zu bestimmen) zu Buttisholz vom Domkapitel Konstanz. 1570-71 baute sein Enkel Leopold den einstigen Sommersitz im Dorf Buttisholz zu einem festen Wohnsitz, dem heutigen Schloss, aus. 1757 verwandelten die beiden letzten Feer, Franz Bernhard und Leopold Christoph, den Besitz in einen Familienfideikommiss mit Primogenitur zugunsten der Nachkommen ihres Schwagers Anton Rudolf Pfyffer von Altishofen; d.h., in einen unteilbaren und unveräusserbaren Besitz mit Erbrecht des jeweils ältesten Sohns in der Linie.

Kaufbrief um den Soppensee und den Soppenseewald, 2. September 1545

Soppensee und Soppenseewald 1545

Wir der Schultss [Schultheiss] und der Rat und der Gross Ratt so man nemmpt die Hundert der Statt Lucern, tundt
kundt allermenschlichem und bekennen offenlig mit dissem Brieff, das wir durch unser statt bestem Nutzens Willen, eines uffrechten stätten ewigen und
ganz unwiderrufflichen Kouffs, wie der von Statt- oder Landtrecht, allerkrefftigest und bestentlichest sÿn soll und mag, uffrecht und redlig wüssentlich, zu Kouffe
geben haben - Dem frommen besten und wÿsen, unserem insonders lieben gechtrüwen Mitrat Jacob Ferren zu sÿn selbs und sÿner Erben Hand, unseren
Seew genampt der Soppenseew, sampt den zweÿen neÿeren dorbÿ gelägen, und dem Güttli, das unser Fischer bishar ingehebt und besässen hat, sampt dem Wald
soselbst in unserm Ampt Russwÿl gelägen mit allen und ieden vorgenamptten Stucken, dero eehafte Gerechttigkeÿt altem Harkommen, Grund gradt und
aller Nutzung und Zugehörd, wie das alles genempt wärden mag, und wir alle dise Stuck bishan zu unser Statt nutz, in iren Zilen und Marchen gelege
ingehebt hannd, gar und ganz nütt vorbehebt ussgelassen noch hinden gsetzt, für frÿ bilig eÿgen - Doch mit der Bescheÿdenheÿt
so wie jemanndt hievor etwas Gerechttigkeÿt ze kouffen geben haben, und die Brieff und Sigel von uns erzeügendt, das dem rechtten gmess und
gnugsam sÿn mag, denselbigen wollen wir hiermitt ir Gerechtigkeitt gar nütt verkoufft haben, Onnd ist diser Kouff bschächen und hingeben
umb tusendt Guldin, ie viertzig Schilling Haller, unser Statt Luteren Werung für ein Guld zu rechnen, die soll er uns uff Sant Verenen Tag [1. September], allen
recht günsstig, mit barem Gelt one Zins, oder mit einem gutten und genemen Gülltbrieff darin er uns sÿn Pfrundlähen Inspatronaty:
genampt sampt dem Zechend, ouch aller andrer sÿner Gerechtigkeÿt, so er hat in der gantzen Kilchhöri zu Buttisholtz, zu rechttem Underpfandt insetzen soll
uns jarlich und jedes Jars sonderlich uff Sant Verenen Tag, fünffzig Guld genamptter Wärung, an unser Statt Kosten Schad und Entgelltung, ouch
in unser Statt zu besteren sicheren Hand, zinnsen, solang bis er das Houptgutt, den verfallenen Zinns, sampt allem Kosten, ob einicher uffganngen und
unbezallt und unns erlegt und bezallt hat - Also habend wir ine disen Brieff geben und zugestellt, das er und sÿne Erben die abgene=
pttenn Stuck sampt aller ir Zughörd hinfüro einiklich die mogen in haben nutzen und niessen, besitzen, besezen, entsetzen, versetzen, verkouffen und in
all ander Wag somitt schallten wallten handlen thun und lassen alls mit ÿrem eignen erkoufftten Gutt, von unns unseren Nachkommen, und aller ue=
klichem ungsumpt und ungeirtt, mit volkomner Verzÿchung aller Gerechttigkeit, Vordrung und Onsprach, die wir ie dorom gehebt oder wir und
unser Nachkommen, iemer gewünnen möchten - Dess alles söllen und wöllen wir und unsere Nachkommen, genempttem unseren Mittrat Jacob
Ferren und sÿnen Erben, volkomne und genugsame Wärschafft thun, wo sÿ dess bedörffen, nach aller Notturft, und dem rechtten one Widerred und
Gferd, - Zu Urkund hand wir in disem Brieff mit unser Statt anhongendem Secrett Insigell verwardt geben, uff Mittwochen [2. September] nach Verene
von Cristi Jesu unsres lieben Herren Geburtt, gezallt Tusentfünfhundertt viertzig und Fünff Jare.

Siegel zum Kaufbrief Soppensee und Soppenseewald 1545

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Rechtschreibung, sowie Gross- / Kleinschreibung zum Teil etwas angepasst.

Quittung zum Kaufbrief von Hof, Wald und See, 1545

Soppensee und Soppenseewald 1546

Wir, der Schults und Ratt und der Gross Ratt soman nempt die Hundertt der
Statt Lucern, tundt kundt allermenschlichem mit disem Brieff für unns unnd unser Nach=
kommen, die wir sampt unnd vestenklich gar zu verbrind. Alsdann wir uff Mittwochen Nach=
Verene, von Cristi Jesu unsers lieben Herren Geburt gezallt, fünf zechen hundert viertzgisten und
fünffte Jare, unserem lieben gethrüwen Mittratt Jacob Ferren zu sÿn selbs sÿner Erben Hand
uffrecht und redlich zu kouffen geben hannd, den Soppenseew, sampt bed Wÿeren, dem Güttli
und Waldt darzu ghörig, vermog unnd Inhallt dess Kouffbrieffs von unns ime mit unser
statt anhangend Insigel dharumb überantwort unnd zugstellt der dann sÿnes Inhallts
bÿ krefften blÿbt, blÿben sell ietz unnd ewig harnach. Dann allein alls er zugibt, dass er
unns jarlich unnd jedes Jars sonderlich uff Verene, fünffzig Guld je viertzig Schilling
unser Statt Lucern Werung für ein Guld zinssen sölle, solang bis er unns das Hauptgutt der
thusent Guld erst genemptter Werung bezallt. Diewÿl dann erst obgenemptter unser
Mittratt, unns tusem Guld genemptter Werung alls das Houptgutt dorumb dann der
Kouff geben, unnd der Kouff ist erlegt unnd bezallt hatt, so sagent unnd wissen wir ge=
nemptten unseren mit Ratt Jacob Ferren, sÿne Erben unnd alle die diss jetz oder ewig har=
nach berüren mag, umb sölich thusent Guld alls dann der Kouff zugeben ist, gnÿdt [?]
ledig unnd loss inkraft diss Brieffs, wan wir fölich thusent Guld zu unser Statt Lucern
besseren Nutz bewent habent, so wir insunderheÿt bekennen, derhalben wir noch
unser Nachkommen weder Houptgutts noch zinshalb an genempte Jacob Ferren noch sÿne
Erben, (wann wir wie abstad bsallt sindt) kein Ansprach haben noch suchen söllen
noch wöllen in kein wÿs mittel noch wäg, mit unnd Inkrafft diss Brieffs, der
dess zu schÿn, mit unser Statt Lucern secrett Insigel, an hanngende verwardt
unnd geben ist, uff somit Verena zur hellgen Junckfrowen abem, von Cristi
Jesu unsres lieben Herren Geburt gezallt fünf zechen hundert viertzgisten unnd
sächsten Jares.

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Rechtschreibung, sowie Gross- / Kleinschreibung zum Teil etwas angepasst.

Quelle: Staatsarchiv Luzern PA 181/69

Klage zum Kaufbrief um den Soppenseewald, 18. Januar 1546

Soppensee und Soppenseewald 1546

Wir, der Schults unnd Ratt und der Gross Rat, so man nempt die Hundert der Statt Lucern, tundt kundt aller=
menschlichem mit disem Brieff, das uff dem Tag sines Datumbs, alls wir ratswÿss bÿ einandern versampt vor unns erschinen sind, die frommen erbern [ehrbaren] Heinrich Jacob, unnd Daniel Wermelinger zu Soppe=
sew, und zum Sew, Cunrat Willd zu Tambach, Klein Hanns Fischer uff dem Hoff zu Schwand, unnnd ander uff den umsitzend Höfen, mit sampt dem fromme erbern [ehrbaren] lieben gethrüwen Weÿbel, im Ampt
Ruswÿl, Niclausen im thorn [Imthurn?] irem Bÿstand, unnd Sebastean Bechler in der Rott, alls ein verordnetter Bott von unserem Ampt Ruswÿl, harfür und verordnet Cleger an eÿnem, sodann die frommen veste
unnd wÿsen unser gethrüwer lieber Schultss Herr Heinrich Fleckenstein, alls sin Bÿstand, unsers gethrüwen lieben Mittratts Jacob Ferren sÿnes tochtermans ontwortter am andern Teÿl, alls offnottent [?]
die Cleger, wie sÿ vernomen, das wir unseren Seew, unnd Wald, unnd unser Güttli, so unser Fischer bishar besässen, unnd ingehebt, zu Soppensee sampt aller Zughörd, eehafftte alltt harkomme verkoufft unnd
unserem Mitrat Jacob Ferren zu Kouffen geben, desselbigen Verkouffs und Kouffs, sÿ ein gross Beschwärn, derhalben sÿ ietz vor unns erschÿnen unns zu dem fründtlichen, trüwlichsten
unnd allerhöchsten zebitten, in ansechen, diewÿl wir disen Wald, als das unser, zu unser statt hand gehept, unnd erwan ein Amptsgnoss oder Umbsäss, eines Schindelholtzes, oder andres mangelbar
gsÿn, unnd unns den Mangel anzeigt unnd gebetten wärend die bittend, etwan geeret unnd begabt word, wiewol sÿ das wol selbs erkennen, das sölichs unser statt nutzbar sÿge, sollte aber diser
Wald also, in eÿner eÿnigen Person Gwallt unnd Hannd komen, besorgen sÿ dasselbig inen vilicht nit verlangen, sonder an dem, ouch an Weÿdgang und anderem, so sÿ bishar gehebt abbruch ...sthe
das wir söliches Bedencken, unnd disen Kauff unnd Verkouff usslösten, und zu unser statt hand behalltt wöllt oder so güttig sÿn unnd abgenempt inen Heinrichen Jacob Danielen Wermelinger zu
Soppensee unnd zum Seew, den neheren Kouff nach Amptsrecht werden lassen, diewÿl sÿ von uns vorhin erliche Gütter, so ouch doharkomen erkoufft nach ludt und sag Brieff unnd Sigel
so sÿ für uns ungelegt hannd, wo uns aber das ouch nit gfellig, daws wir doch sölichen Kouff, dem gantzen Ampt Ruswÿl gonnen unnd zustellen, wöllttend, so dann sÿ sölichs umb uns
alls wie gnedigen günstigen lieben Herren Oberen unnd Vätter könntend verdienen, das wölltend sÿ, sampt schuldiger Pflicht thun, unnd mit guttem Willen, ouch alles vollkomenlichen
erstatten, so unser Mittrat im Kouff versprochen, sampt erlittnem Kosten ... Uff sölichs unser Mitrat Jacob Ferr, durch genampten unseren gethrüwen lieben Schults, Herren
Heinrichen Fleckenstein sÿnen Vatter unnd Schwächer, anttworten offnen unnd reden liess, das uns unfergessen, wie die von Soppenseew unnd ander Umbsessen, den Walld gar ge=
schloÿtzt das schier gar khein Schindellholtz, Sagholtz noch Buwholtz dorinn stonde unnd haben dess khein recht gehebt, wäre auch unser statt bishar es dem Seew
unnd des Fischers Güttli unnd dem Wald sampt aller Zughörd, wenig Nutzens gangen, derhalben wir alls die so unser statt Nutz betracht harumb erlich der elltisten unsers Ratts
verordnett uss unserem Wonhuss sich zu underreden in wölichem Gellt wir ime sölich unser Gerechtigkeÿt geben wöllten, das dann durch sÿ berottschlagt, an unns
Clein und Grossrätt lanngen söllt, das nun beschichen, unnd alls wir ime domalen, onerürtten Stucken all unsre Gerechttigkeÿt zu kouffen geben, nach lutt und sag
des Kouffsbrieffs, mit unser statt secret Insigell verwart ... Hoffe er wir inn billchen dorbÿ belÿben lassend, ...end aber erlich der Umbsässen etwas Gerechtigkeÿt
darumb sÿ gnugsam von uns Brief und Sigel habindt, dorom welle er denselbigen, Abbruch thun unnd sÿ ouch dorbÿ blÿben lassen wolle sich ouch fürhin nach=
purlich unnd wol, alls er bishar than, tragen, das sÿ billicher wÿse, khein Clag ob im füren mogendt ... aber bewegt sölichem Kouff von uns zechend,
sÿge die Ersach, namlich alls unns wol wüssent, das der Kilchensatz Ius patronaty genant unnd der Zechend in der ganzen Kilchhöri zu Buttisholtz hiennor sÿn sÿg, unnd
den ererbt das er eins Huss unnd Sitzes nottwendig, do er bishar im nüt gelägens zu kouffen fund, harumb wir alls sÿne lieben Herren und Vätter, im sölichen Kouff
Kouff vergonnen, dess er unns zum höchsten Dancke, abzugs oder nächer Kouffs halber, achte er Amptsrecht sÿn, so ein Amptsgnoss dem andren zu kouffen gebe, Acher
Matten Höltzer Felder Wun unnd Weÿd, so abeinandren gereÿlt sÿgendt dieselben mogendt dann durch die geteÿlltte gezogen werd, diss sÿg aber nit also sunder
unser alls der hochen unnd rechtten Oberkeÿt eigen gsÿn, das wir ime alls unserem Mittrat, lutt Brieff und Sigell zu kouffen geben, wie ghört ist wölich unser Gerecht=
igkeÿt sampt aller Nutzung, er von uns wiennil ghört ist, wir im zu kouffen geben, ludt dess Kouffsbrieffs so wir im mit unser statt secret Insigel dorumb geben
und zugstellt ungezwÿffleter Hoffnung wird werden ine ungeendrett bÿ disem Kouff und Verkouff schirmen und in gentzlich und unwiderrufflich dorbÿ blÿbe
lassen alles bedersÿts, mit vil meereren Worten, durch bed Partÿen ietz one Nott zumeld ingfürrt, alles uff ir Clag Antwort, red unnd widerred und
allem Handel, hannd wir uns zwüschen inen zurecht erkennt, diewÿl wir gedachttem unserem Mittrat Jacob Ferren unnd sÿnen Erben, den Sew sampt den Wÿeren
und dem Güttli, doruff unser Fischer gsessen unnd den Wallt zu Soppensew sampt aller Zughörd, doch allein unser Gerechtigkeÿt zu kouffen geben, das es ietz
unnd hienach, gentzlich wie der Kouff durch uns im hiennor geben ist ime one einichen Intrag belÿben soll. Diser unser Bekante begert
genemptter unser Mittrat Jacob Ferr, zu sÿn und sÿner Erben Hand eines erkunt so wir im hiemit undr unser statt anhangenden secret Insigel hannd
lassen geben, uff Montag nach Sannt Anthon [17, Januar] des Helgen Apptstag, von Christi Jesu unsres lieben Herren, Geburt gezallt Tusent Fünffhundert
Viertzig und Sechs Jare.

Dambach und Soppenseewald 1546 - Siegel

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Rechtschreibung, sowie Gross- / Kleinschreibung zum Teil etwas angepasst.

Quelle: Staatsarchiv Luzern PA 181/67

Kaufbrief Hof Dambach und ein Stück des Soppensee-Waldes Ao 1553

Vidimus Older

Abgeschrifft des Hoofs Dambachs
Kauffsbrief umb dess selbigen Stuck
von dem Soppensee Wald.
Ao 1553

Dambach und Soppenseewald

Ich Cunradt Imbach der Zeitt Geschworener Weÿbell
des Ampts Russwÿll beken und thue kundt manigklich
mitt disem Brieff, dass uff den Dag sinnes Datums ich zu Russwÿ[l]
offentlich zu Gericht gesessen bin an Stelt und in Namen, des
Ersamen [Fussnote] und wÿsen Hans Glestig des Rats der Statt Lutzern
und der Zeitt Vogt im Ampt Ruswÿll, meines günstigen
lieben Herren, und vor mir und dem Gericht erschinen dise
nachpeschribenen ersamen Ampts Lütt, Namblichen, Heÿner,
Jacob, und Daniell die Wermelinger Gebrüder deren
zwen gesessen zu Soppensee, Jacob gesässen uff dem Hooff
zum See zu einem Theill, anders Theils Cunratt
Wild uff dem Hooff Dambach gesässen, und liessend die
Gebrüder gemeiniklich al dreÿ durch ihren Fürsprechen offnen vie dass
sie eines uffrechten Stätten, ewigen und und onwiderrüeflichen
Kauffs, Verkaufs für sie und all ihre Erben, und zu
kauffen geben, gemelten Cunratt Wilden, und allen sinen
Erben, Namblich ein Stuck von dem Soppensee Wald, wie
ussgemachet ist, vacht an an dem Hoff zu Dampach, geht
zum March nach biss an dass Vogelgsang, dannenthin den
Marchen nach biss an Hans Vischers Stuck, so auch von
inen erkouft, und fürher alwegen, den Marchen und
Marchsteinen nach biss an Heinÿs des Verkoüffers Stuck
fürhin über die Landstrass biss an Hans Becken Stuck,
demnach den Marchen nach biss an deren von Geÿss Moss
und fürer an Dambach Wald, und als weitt der Dambach
Wald und dieses Stuck gatt, sollend sie Holz zu der Strass
wan sie es notwendigst, wie von alter her.

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Rand: /:/ Miner gned. Hern und Oberen von Lucern, und uss den sonderen Empfelenß wyen aß frommen fürsichtigen

Dambach und Soppenseewald

Dambach und Soppenseewald

Und hand ime dass gemeltt Stuck geben für freÿ ledig
eigen, mit Gottz, Grund und Boden, mitt dem Anhang
wan er oder sine Erben wellend dass Stuck Inschlachen
sollend sie zünig uff Inen selbs howen, und wan etwas gegen
einanderen wend Inschlachen, sollend sie zünig uff Inen
selbs howen, und ist der Kouff beschehen umb dritt halb
hundert Guldin alles an Müntz unser G[eld] d[eres] der Statt
Lutzern werschaft, darumb die Verkoüffer von den
Koüffer gar uff Gericht vernürgt [?] und bezallt sind, dessen
sie vor Gericht ein anderen gichtig und bekantlich warend
und uff sömliche Offnung dätte ich gemelter Richter nach
bekanter Urtheil ein Frag an die gemelten Partheÿen
ob sie disers Kouffs, und diser Dinge eröffnet ein anderes
gichtig und bekantlich wärend, gabend zu beÿden Theilen
Antwort, Ja. Demnach ist diser Kouff durch mein
dess Richters Hand uffgeben jege antwurtett und empfange
ales betheill und recht geben gefertigett in Mass dass sich
ein Gericht zu recht erkent, gefertigett nach Russwiler
Amptsrecht, Sitt und Gütter gewohnitt, und der Köuffer und
al sein Erben an disem Kauff woll habend und besorgt
und der Kauff bestentlichen sein soll und mag jetzt und
vernochmalen, für all gepresten, bruch Ihrung und Intrag
dessen begert der Köuffer ein Urkund, dass ime mitt Recht
ze geben erkent ward, Zügen und sprachend hierin Urtheill
Sebastian Bächler, Jost Bucher, Lenntz Meÿer und Hans
Wandeler all dess geschworenen Gerichts und ander
Ampts Lütt genug, und gergangener und bekanter Urtheil
hand hir al dreÿ genampten Brüeder als Verkoüffer, mit Fliss

Dambach und Soppenseewald

und Ernst erbätten den obgenampten gnädigen Hern
den Vogt Glestig das er für uns sin eigen Insigell offentlich
gehenckt hatt an disen Brieff doch in alwäg ime und sinen
Erben one gefarden der gaben ward 10. Martÿ Ao 1553

Sigillu Hans Glestig

Dambach und Soppenseewald

Hübschere Unterschrift auf einer weiteren Abschrift dieses Briefs

Dambach und Soppenseewald

Und noch eine Version (Original?).

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Rechtschreibung, sowie Gross- / Kleinschreibung zum Teil etwas angepasst.

Quelle: Staatsarchiv Luzern PA 181/688 und PA 181/70

Erbgeschäft des Teilungs-Briefs um den Soppensee Ao 1580

Wisett disen Brieff wie daß klein
Schauberlin von denen von Buttesholz
zu dem Hoff Schwanden so kaufft
worden Ao 1557.

Soppensee

Ich, Sebastian Bachler der Zitt geschworner Weibell im Amptt Rußwiell bekenn und thun kundt mengklicht
dass uff Dinstag im Rath ich zu Rußwill offenlichen zu Gericht gsessen bin an Statt und im Namen miner
gnadigen Herren und Oberen von Lucern und uß besunders Empfaligens wagen deß eren festen furschtigen
ersamen und wisen Junker Wendell Sunnenberg deß kleinen Ratz und Panerher [Oberbefehlshaber der Armee] gemelter Statt Lucern
und der Zitt Statthalter der Vogti Rußwiell mines gunstigen lieben Junckeren vor mir und dem Gericht
erschinen sind unser lieben und getruwen Amptslutt Hanß Erhallt [?] sasshafft zu Puttissholtz an eins
und anders Hanß Fischer sasshafft uff dem Hoff in Schwanden in Wangen Kilchgang und liess [?] der ge
standtt Hanß Erhartt durch sinen Fursprachen offnen wir daß er eineß uffrachten ... und ewigen
Kouffs verkoufft hat sich und sine Mitthafften und allen ...rin Erben und Nachkomen und zu kouffen
gaben dem genandtten Hanß Fischer und allen sinen Erben namlichin ein Stuck so man nemptt die
klien Schouperen ist bis anderthalb Mannsmad und stoßt an die groß Schouperen gan Puttissholtz
gehorig mitt aller Grachtikeit fur fry ledig eigen wie Saß Hanß Bachler seelig sin Großvatter inge
heptt hatt und ist der Kouff beschechen um dusig Guldin unnd er einest dickin [?] Pfenigs alless
an Munz unser gnadigen Herren der Statt Lucern werschafft sorum der Verkouffer gantz uff Gericht
wernugt [?] und bezaltt ist nach sinem gutten benugen dess sy vor Gerichtt ein anderen gichtig warend
uff somlich offnung und nach ergangner Urteill dett [?] ich genannter Richter im Frag an die ge
nandten Parthien ob si dys ... als eroffnett ein anderen gichtig und bekandtlich warend gabend
...

Soppensee

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Rechtschreibung, sowie Gross- / Kleinschreibung zum Teil etwas angepasst.

Quelle: Staatsarchiv Luzern PA 181/71

Erbgeschäft des Teilungs-Briefs um den Soppensee Ao 1580

Abgeschrift den

Der Komnuss und Theilung dess Soppensees
Im Ampt Rußwil und Kilchspell Buttesholtz gelegen

Entzwüschend, Conrad, Hanß, Peter und Geörg den
Wermelingern uff beden Höffen In Soppensee wonhaft; eineß.
So dan Hans und Niclaus Wermelinger auch Gebrüederen, wohnhaft uff dem
Hooff genampt zum See anderstheilß. 1580

Soppensee

Wir nachbenampten Adam Huwÿler, Bartli Bosshart,
Jacob Lang, Peter Wermelinger und Peter Looher, als
fründlichen Mitler, und bederhändiger, zuo nachfolgender
Sachen berüft, und er betten, thund kund menigklichem
mit disem Brieff: Als dan zwüschend
Conrad, und Hanß, und Peter, und Geörge Wermeliner
alle Gebrüederen an einem, und anderstheils Niclauß
und Hanß Wermeliner, ouch Gebrüederen uns berichtet
und angezeigt, wie das sie alte herkomne Rüewige gerech
tigkeit, vätterlicher Erbschaft habend, namblich ihren See, gen
nambt Soppensee, daran dan obgemelte Brüederen, Conrad,
Hanß, Peter und Geörg Wermelinger zwenteill rehtsame
habend, aber Hans und Niclaus Gebrüederen, einen Theill,
welches da gibt den dritten Theill, disen See habend sie
bissharo gefischett, und sonders kein Theil dem anderen
verschonett, siner Grechtigkeit ze weitt oder ze noch ze griffen,
dessen aber Onruhe, und Onwillen sich zue tragen möchte:
Disem aber fürzekommen, so habend wir die gemel=
ten Schidpersonen, mitsampt, Conrad und Hanß, Peter und Geörg
nachfolgende Theilung also gesetzt, und beschlossen wiefolget.

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Rand: N. die Wermelinger habend den See kouft Ao 1553. 27. Jahr ehe und zufor dise Theilung gema...

Erstlich so habend wir dreÿ Markstein gesetzt
in Kegelßwÿß hinder ein anderen, die stand in der See
Halden Matten, so da stosset an Otmars Hooff zu Buochholtz
die zeigend wie abgemelt in Kegelswiss in Mitte des Seeß

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Rand: Se halden unden an dem Galgenberg

Soppensee-Karte

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Anmerkung zum Galgenberg: Die Richtstätte lag einst am Waldrand. Heute liegt sie durch die vor etwa 100 Jahren erfolgte Aufforstung an der abfallenden Seite des Galgenbergs von Bäumen umgeben. Der Ruswiler Geometer Erni schrieb 1878 zu dieser Stelle: "Nordwestlich vom Hofe Buholz erhebt sich ein waldiger Hügel, welcher den Namen Galgenberg trägt, und nicht ohne, denn vor wenigen Jahren wurden noch die Überreste von einem dort gestandenen Galgen gefunden". Als zweiter möglicher Standort, denn das Hochgericht war laut dem Ruswiler Amtsschreiber Philipp Luterbach anno 1580 auf eigene Kosten wieder erbaut worden, befand sich etwas weiter oben, auf der Kuppe des Hügels, wo heute noch zwei Steinansammlungen zu erkennen sind, die vielleicht ebenfalls das Fundament eines Galgens gebildet haben könnten.

Soppensee

Demnach so stehend aber dreÿ Marchstein hinder
ein anderen, in der grossen Matten, so zu dem underen Hoof
gehört zu Soppensee, die stönd oben am See Sitßweiß am See
näbend zu her, sie zeigend ouch Kegelßwiss in die Mitte oder
Thieffe deß Sees hinauß.

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Rand: Ligt dise Matten oben an dem See underhalb der Weÿern.

Und alsdan die fier Brüedern obgenampt /:/ zu Soppensee
wonende /:/ mit den darzu beruffenen und erbetenen, die Theilung
gemachett, und sonders den anderen beden Brüederen /:/ id est zum See
wonhaften /:/ zwo Wälinen gemachett, die eine unden im See,
die ander aber oben im See, harauff [?] habend gedachte zwoen
Brüederen, Niclauß und Hanß Wermelinger den Theill angenommen
was ober halb gegen Buochholz und den Weÿeren gelegen ist, für
ihren Theill. Und sollend die anderen fier Brüederen den
anderen Theil haben, underhalb der Marchsteinen.

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Rand: Dreÿtheil deß Soppensees.

Ouch ist abgeredt und beschlossen das ieder sein Schifflende
soll und mag haben wo er will, und ime das am besten füegt. Doch
sollend die zu dem anderen Theill den oberen nicht uff ihr Teill
faaren, noch kein Schifflende machen one ihre Bewilligung.

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Rand: Schifflende.

Ouch sol der Nider (uff dem Hoof zum See) wan er uffen will gen
fischen durch die thieffe uff faren zu dem onschedlichsten, und
nicht dem Land nach, das inen an ihrem Setzen oder Zug Schaden
brechte.

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Rand: Paur zum See sol der Thieffe nach zu sinen Sachen hinauf faren.

Für dishin was ieder innerhalb siner Marchsteinen hatt, das
mag er fischen und krepsen wie er will, von dem anderen Theill
ongehinderet und ongesumbt.

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Rand: Jeder fischet und nutzet sinen Theil.

Es sol ouch beÿ Trewen und Ehren sin füro und Ehrig keiner dem andern
uff sinem Theill weder fischen noch krepsen, sonder ieder uff
sinem Theill verblÿben, den selben Nutzen wie er kan und mag
und also diser Theilung trewlich nach kommen und geleben
und darwider nicht thun in keinen Weis noch Wäg, wie dan
wir sömliches alles ein anderen mitt Mund und Hand zu halten

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Rand: Keiner sol dem andern uff sinem Theill überlastig sein.

Soppensee

gelobt, zuo geseitt und versprochen habend: Alle böse
Fünd und List hindan gesetzt und vermitten; alles erbarlich
und beÿ guoten Trewen, und in Craft dises Brieffß, deren
zwen gleich lautend, von mir Philip Luterbach der Zeitt
geschwornen Schrÿber im Ampt Ruswÿl geschrÿben, ieder Parteÿ einer geben
so einer verloren würd sol dem anderen geglaubt werden:
Und deß ze waarem festem Urkund, so habend wir die
gemelten bede Parteÿen , mitt sonderem Ernst erbätten, den
frommen edlen, besten fürnemmen und wÿsen Junckern Wendell
Pfÿffer, des kleinen Rhaats der Statt Lucern, das
er Ampshalben und umb pit Willen sin insigell offentlich gehenckt
hatt an disen Brieff, doch ime und sinen Erben one Schaden
so geben ist uff S. Mathÿas Abend in dem Jahr Christi Jesu gezelt
1580:

Dises Iriginal ligt in meiner Lad
zu den Buttesholtzer Brieffen.

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Rechtschreibung, sowie Gross- / Kleinschreibung zum Teil etwas angepasst.

Quelle: Staatsarchiv Luzern PA 181/602

 

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Erstellt durch Daniel Stieger (letzte Nachführung am 7. Oktober 2010)